Die Grünen Fraktion wird zum Bauvorhaben Friedensstraße unterschiedlich abstimmen.
Ein paar Worte zu den Gründen, die die Mitglieder der Fraktion unterschiedlich schwer gewichten:
- Generell, und das werden wir nicht müde immer wieder zu sagen, muss Flächenverbrauch massiv eingeschränkt werden. Hinzukommt die weitaus schlechtere Klimabilanz von Neubauten, die nur durch klimaschonenden Betrieb über die Lebenszeit der Neubauten relativiert werden kann. Das muss zwingend durch Solarkonzept und Wärmekonzept sicher gestellt werden, wozu aus unserer Sicht auch eine wasserrechtliche Festsetzung gehört, Stichwort Regenwassernutzung, wofür bis jetzt noch kein Vorschlag vorliegt
- Kritisch und mit Sorge betrachten wir den im Verhältnis starken Bevölkerungszuwachs für Garbenteich, insbesondere auch durch die zusätzliche Erschließung von Garbenteich Ost, die ja auch noch kommen wird. Was bedeutet das für die Zukunft, für die Schulplätze, für die Kitaplätze, für den Nahverkehr, was bedeutet die zunehmende Verstädterung für diesen Stadtteil?
- Durch die Bebauung in Garbenteich schafft sich die Stadt Pohlheim selbst Konkurrenz zum Baugebiet Hausen – Ost Süd. Wie die Vermarktung zu angemessenen Preisen gelingen kann, ist für uns bei dem derzeitigen schwierigen Wohnungs- und Baumarkt eine offene Frage.
- Es gibt in der Fraktion auch Bedenken zur Verkehrsführung des motorisierten Indivdualverkehrs und wir sind skeptisch, ob sich die Schließung des Grenzweges halten lässt, die wir uns wünschen, um Durchgangsverkehr durch das Wohngebiet und durch die Stadtteile Garbenteich und Hausen zu minimieren. Da müssen wir noch an Anreizen arbeiten, dass die Umgehungsstraße, die ja mit Grund so heißt, auch genutzt wird, sowohl zum An- als auch zum Abfahren aus dem Wohngebiet, weil es vorwiegend Linksabbiegen bedeutet. Ansonsten streben wir eine verkehrsberuhigte Zone an
- Für das Baugebiet spricht der dringende Bedarf an Sozialwohnungen, den die Fa. Revikon mit einer angemessenen Quote bedient und deren Realisierung uns gelungen ist zeitlich vorzzuziehen, in dem ein Anteil des soz, Wohnungsbaus nun auch bereits im zweiten Bauabschnitt umgesetzt wird.
- Das Wärmekonzept wird frei von fossilen Energieträgern umgesetzt, dafür haben wir uns von Anfang an stark gemacht. Auch die Solarbelegungsquote auf den Dächern konnten wir erhöhen.
- Wir werden die Entwicklung des Baugebietes bis zum endgültigen Beschluss der Bausatzung weiterhin konstruktiv begleiten und dann wieder neu entscheiden. Ein derzeitiges „Nein“ einzelner Fraktionsmitglieder bezieht sich in erster Linie auf den derzeitigen Stand der Planung.