Flächenversiegelung um jeden Preis?!
Zu einer interessanten Videokonferenz hatten die Grünen Pohlheim in dieser Woche eingeladen. Nach einem Impulsvortrag von Frank Bernshausen, Dipl.Biol., einem ausgewiesenen Fachmann, führten die rund 19 Teilnehmer*innen eine angeregte Diskussion über die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen kommunaler Siedlungsentwicklung im Zeichen der Klimakrise.
Deutlich wurde für alle, dass Bauen auf der grünen Wiese zwar besonders schnell und kostengünstig umsetzbar erscheint, aber nur, wenn die Folgekosten dieses Eingriffs weiterhin nicht berücksichtigt werden. Sinnvoller erschien allen Anwesenden der Vorschlag, zunächst alle Möglichkeiten der sinnvollen Nachverdichtung, des Leerstands- und Quartiermanagements sowie der Nutzbarmachung ungenutzter Flächen wie Scheunen, Aufstockungen auf Supermärkte u.ä. auszuschöpfen, bevor weitere Flächen vor allem der Landwirtschaft verloren gehen.
Ähnliches gilt für die Entwicklung von Gewerbeflächen. Auch hier sollte die Nutzbarmachung ungenutzter Flächen zuerst erfolgen. Eine zeitlich gestreckte Entwicklung in kleineren Schritten kann örtlichen Gewerbetreibenden Entwicklungschancen bieten und bei kluger Auswahl des anzusiedelnden Gewerbes möglichst viele und zukunftsfähige Arbeitsplätze in die Region bringen. Konsequent sollten dabei zum einen die Nutzung von regenerativen Energien sowie die Anpassung an den Klimawandel z.B. durch intensive Begrünung festgeschrieben werden.
„Uns ist klar, dass der Druck auf den Wohnungs- und Arbeitsmarkt auch in Zukunft nicht kleiner wird. Aber es gilt, immer auch die langfristigen Folgen der Siedlungsentwicklung im Blick zu haben und wo immer möglich, die Eingriffe zu minimieren und auszugleichen.“
so der Vorsitzende der Pohlheimer Grünen Eckart Hafemann.
„Wir wollen kein einfaches weiter so, sondern wesentlich sorgfältiger abwägen, welche Entwicklungsmöglichkeiten auch innerorts möglich sind. Dazu muss es eine neue Leitbilddiskussion in Pohlheim geben.“
fasst Hiltrud Hofmann, grüne Spitzenkandidatin zusammen.