Sicher radeln ohne Umweg – Radweg Dorf-Güll – Garbenteich

Eine Radwegverbindung ohne Umweg wollen die Pohlheimer Grünen. Dabei geht es nicht nur um eine kürzere Wegstrecke zwischen Dorf-Güll und Garbenteich, sondern auch um mehr Sicherheit für Radler.

Deshalb brachte Bündnis 90 / Die Grünen in die Stadtverordnetenversammlung diesen Antrag ein: „Der Magistrat wird gebeten, in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrsbehörde und Hessen Mobil ein Konzept zu entwickeln und umzusetzen, damit die Landesstrasse zwischen den Fahrradwegteilstücken des kommenden Radweges zwischen Dorf-Güll und Garbenteich auch von Fahrradfahrern sicher genutzt werden kann, bis der Fahrradweg komplett fertiggestellt ist.“

Hintergrund: Wegen eines juristischen Streites zwischen einem Grundstücksbesitzer und der Bahn kann sich der Komplettausbau des geplanten Radweges an der L 3131 noch Jahre hinziehen. Denn dort müsste zuvor auch der Bahnübergang erneuert werden. „Deshalb hat die Stadtverwaltung eine Ausweichstrecke ausgewiesen, die nicht nur einen Riesenumweg, sondern auch ein Sicherheitsrisiko darstellt“, erklärt Eckart Hafemann, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Pohlheimer Stadtverordnetenversammlung.

Der Umweg führe über eine ungesicherte Schotterpiste durch den Wald und über einen unbeschrankten Bahnübergang.

Ein Radstreifen auf der Landstraße sei in Verbindung mit einem Tempolimit für Autofahrer wesentlich kürzer und sicherer. Hafemann berichtet auch von einem Modellversuch des Bundesverkehrsministeriums. Schutzstreifen für Radfahrer auf Landstraßen seien vor drei Jahren zwar getestet worden, die Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Erprobung stünden allerdings schon viel zu lange aus. So habe der ehemalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eine praktische Interimslösung für Pohlheim „erst getestet, dann ausgebremst.“


Aktualisierung:
„Die Umsetzung von verkehrssicherheitserhöhenden Projekten, wie z.B. „Schutzstreifen für Radfahrer außerorts“, wollen wir unterstützen.“
vgl. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD vom 07.02.2018, Seite 97.

In der Bundespolitik wurde die Diskussion um den Schutzstreifen für Radfahrer außerorts aufgegriffen und die Parteien, die eine Regierungskoalition beabsichtigen einzugehen, erklären übereinstimmend, sich für die Umsetzung einzusetzen. Da damit anscheinend die bisherige Blockadepolitik des ehemaligen Verkehrsministers Dobrindt beendet werden soll, wäre es doch sinnvoll, wenn wir uns auch auf kommunalpolitischer Ebene für diese Möglichkeit einer gleichberechtigten und geschützten Teilhabe der Radfahrer am Straßenverkehr aktiv einsetzen. Hier können wir was tun: Für die Umwelt, für die Verkehrswende, für die Mobilität in den südlichen Stadtteilen, für die Gesundheit der dort lebenden Menschen usw.


Hier können Sie den Antrag lesen: Antrag Radweg (14.12.2017)

Und hier den Änderungsantrag dazu: Änderungsantrag zum Radweg Dorf Güll (16.2.2018)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mobilitaetsforscher-im-interview-das-auto-darf-nicht-mehr-privilegiert-werden-a-1196774-amp.html?__twitter_impression=true